Geschichte
Wahlfach in der Sek. II
Den Flyer zum Unterrichtsfach Geschichte in der Sekundarstufe II findest du hier.
Interview mit Zeitzeugin
"Wie sah der Alltag zur Zeit des Nationalsozialismus wohl wirklich aus?“
In den vergangenen Monaten hat sich unser Geschichte Zusatzkurs der Q2 mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinandergesetzt. Dabei haben wir uns besonders mit der Entstehung, dem Verlauf und den Folgen des Zweiten Weltkriegs beschäftigt.
Obwohl wir viele historische Quellen gelesen und uns auf diese Weise ein breites Wissen über die Gesellschaft und Politik zur Zeit des Nationalsozialismus angeeignet haben, interessierte uns besonders das alltägliche Leben der Menschen. Wir fragten uns, wie wohl der Alltag während der NS-Zeit aussah.
Beantworten konnte uns diese Frage die 93-jährige Frau Willeke aus Dortmund in einem zweistündigen Zeitzeugeninterview
Als Vorbereitung auf dieses Interview sammelten wir im Unterricht viele verschiedene Fragen zu Themen wie Familie und Schule, aber auch Antisemitismus und Widerstand. In dem Interview selbst wurde gerade der familiäre Bereich sowie das Alltagsleben während und nach dem Krieg von unserer Zeitzeugin besonders ausführlich und anschaulich thematisiert. Hier berichtete sie beispielsweise über die beängstigende Bombardierung ihres Wohnhauses und das heimliche Hören von ausländischen Nachrichten, aber auch von ihrer schönen Schulzeit und dem festen Familienzusammenhalt. Dies hat uns insofern sehr interessiert und fasziniert, da diese persönliche Auseinandersetzung mit der Thematik des Krieges in starkem Kontrast zu dem eher politischen Faktenwissen unseres Geschichtsbuchs steht. Es war uns daher eine große Freude, dass sich Frau Willeke dazu bereiterklärt hat, uns an ihrer Geschichte teilhaben zu lassen.
Da uns Geschichte auch uns auf ganz persönliche Art und Weise betrifft, hatten wir bereits zu Beginn des Schuljahres die Idee, auch mit unseren Eltern und Großeltern Interviews zu führen, um unserer eigenen Vergangenheit auf den Grund zu gehen.
Auch für diese Interviews formulierten wir, angeleitet von einer Mitschülerin, die das unterrichtliche Konzept vorbereitet hatte, zunächst viele Fragen. Neben den übergreifenden Themen, wie Schule und Familie ergänzten wir auch hier wieder auf die Zeit bezogene Themen, wie zum Beispiel das Leben in der DDR und „BRD“ oder den Umgang mit der Umwelt und der Atomkraft. Die eigenständige Durchführung des Interviews in einem Gespräch oder auf schriftlichem Weg war dabei eine ganz besondere Erfahrung. Unsere Verwandten freuten sich sehr darüber, uns von ihrer Geschichte zu erzählen und wir freuten uns, von dieser Geschichte zu erfahren und ein Teil davon zu sein.
Diese Interviews wurden von uns als großer Gewinn wahrgenommen, da wir neben den vielleicht schon häufiger erzählten Geschichten viele neue Dinge über das Leben unserer Eltern und Großeltern in der Zeit nach dem Krieg und damit viel über unsere eigene Geschichte erfahren haben.
Im Unterricht haben wir anschließend die Notizen unserer Interviews gesammelt. Auf diese Weise konnten wir Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen einzelnen Zeitzeugeninterviews und unserem eigenen geschichtlichen Vorwissen ziehen, was sowohl unser allgemeines als auch familiäres Wissen positiv ergänzt hat.
Wir sind sehr dankbar dafür, diese wertvollen Erfahrungen gemacht haben zu dürften, da uns diese Zeitzeugeninterviews gezeigt haben, dass Geschichte nicht nur eine theoretische Aufarbeitung vergangener Zeiten ist, sondern einen fundamentalen Teil unserer eigenen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bildet.
Fiona, Joline, Jule, Julia und Victoria für den
Geschichte Zusatzkurs der Q2 von Frau Brune